Verschränkte ZuständeEine besondere quantenmechanische Eigenschaft ist die Verschränkung. Zwei oder mehr Teilchen bezeichnet man als verschränkt, wenn sie nicht unabhängig voneinander beschrieben werden können. Klassisch ist es ja immer möglich, Eigenschaften von Objekten zu beschreiben, ohne dabei die Eigenschaften anderer Objekte kennen zu müssen. Zwar können Ort und Geschwindigkeit einer Billardkugel von dem vorangegangenen Stoß mit einer anderen Kugel abhängen, nach dem Stoß laufen aber beide Kugeln auf eigene Bahnen, die unabhängig voneinander beschrieben werden können. In der Quantenphysik ist das anders. Nach einem Stoß - oder allgemeiner: nach einer Wechselwirkung - können sich mehrere Teilchen in einem gemeinsamen Zustand befinden. Dieser Zustand kann zum Beispiel durch eine Wellenfunktion beschrieben werden, bei der die Wahrscheinlichkeit, mit denen eine Eigenschaft des einen Teilchens gemessen wird, von der Messung des anderen Teilchens abhängt. AnwendungenIn letzter Zeit werden einige Anwendungen der Verschränkung aktiv erforscht und diskutiert. Der Quantencomputer ist ein Computer auf der Basis von Quantenobjekten. Er nutzt mögliche kohärente Überlagerung vieler Zustände in der Quantenwelt und kann damit komplizierte Rechnungen auszuführen. Um mit solch einem Rechner große Zahlen darstellen zu können, müssen die einzelnen Quantenobjekte des Computers miteinander verschränkt sein. In der Datenübertragung ist man bemüht, abhörsichere Verbindungen herstellen zu können. Hierfür ist verschränkung hilfreich. Überträgt man nämlich Daten mit Hilfe verschränkter Photonenpaare, so kann keiner eines dieser Photonen abfangen, ohne den empfindlichen verschränkten Zustand zu zerstören. Eine Verbindung dieser Art kann also nicht unbemerkt mitgehört werden. |
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Letzte Änderung: 13.08.2001 |